Feldforschung

Feldforschung – Definition und Ziele
In der Marktforschung gehört Feldforschung zur qualitativen Datenerhebung. Das bedeutet, dass realistische Einblicke aus dem Umfeld der Zielgruppe gewonnen werden. Der Vorteil der Feldforschung liegt darin, dass die Daten so authentisch wie möglich erhoben werden, da keine verfälschten Bedingungen, wie sie etwa in Laboren oder bei Simulationen entstehen, vorherrschen. Ziel der Feldforschung ist es, direkte Einblicke in soziale, verhaltens- und umweltbezogene Merkmale der Zielgruppe zu erhalten. Diese Daten können nach der Erhebung aufbereitet, analysiert und interpretiert werden. Wofür die erhobenen Daten genutzt werden, hängt vom individuellen Ziel der Erhebung ab.
Arten & Methoden der Feldforschung
Die Datenerhebung steht im Mittelpunkt der Feldforschung, da sie es ermöglicht, direkte Erkenntnisse und Beobachtungen zu gewinnen. Je nach Forschungsziel und Kontext gibt es daher verschiedene Techniken, die eingesetzt werden können:
- Beobachtung von Verhaltensweisen oder Phänomene in einer natürlichen Umgebung, keine Einflussnahme von außen oder verfälschte Situationen, daher besonders geeignet für die Untersuchung sozialer Interaktionen oder Umweltdynamiken.
- Interviews ermöglichen vertiefte Einblicke durch strukturierte, halbstrukturierte oder unstrukturierte Gespräche. Durchführung je nach Bedarf persönlich, telefonisch oder digital.
- Umfragen und Fragebögen mit standardisierten Fragen an eine größere Gruppe von Personen verteilt, Erhebung quantitativer Daten zu Einstellungen, Überzeugungen oder demografischen Merkmalen, Fragen können sowohl in Papierform als auch online gestellt werden.
- Fokusgruppen bestehen aus einer kleinen Gruppe von Teilnehmern, die in moderierten Diskussionen ihre Perspektiven und Erfahrungen teilen, Förderung der Gruppendynamik und liefert qualitative Daten durch Perspektivenaustausch
Die Wahl der richtigen Technik für die Feldforschung hängt dabei von den individuellen Zielen der Forschung und den Präferenzen der Teilnehmenden ab, wobei ethische Überlegungen und die Einholung von Einverständniserklärungen stets berücksichtigt werden sollten.
Feldforschung – Herausforderungen
Die größte Herausforderung an Feldforschung ist, dass diese oft unvorhersehbar ist. Wichtig ist es daher, dass Schwierigkeiten oder Auffälligkeiten frühzeitig erkannt und geeignete Strategien entwickelt werden, die potenzielle Auswirkungen auf die Ergebnisse verringern oder im Optimalfall verhindern. Zu den häufigsten Problemen in der Feldforschung gehören logistische Hürden, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung, ethische Fragestellungen und zwischenmenschliche Konflikte.
Aus diesem Grund spielt Zeit eine der wichtigsten Rollen in der Feldforschung. Nur mit genügend Zeit können potenzielle Risiken und Schwachstellen im Forschungsdesign und -umfeld zuverlässig identifiziert und alternative Ansätze entwickelt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit KollegInnen, MentorInnen oder erfahrenen ForscherInnen, um Lösungen zu finden und von Fachwissen der anderen zu profitieren ist essenziell für den Erfolg der Feldforschung. Je besser die Vorbereitung und je flexibler die Datenerhebung konzipiert wurde, desto erfolgreicher kann die Feldforschung verlaufen.