Erhebungsmethoden in der Marktforschung

In der Marktforschung werden Daten gesammelt, analysiert und interpretiert. Dafür gibt es verschieden Erhebungsmethoden.
Erhebungsmethoden in der Marktforschung
Erhebungsmethoden

Was sind Erhebungsmethoden? – Ein Überblick

Die Marktforschung ist ein zentrales Instrument, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Sei es in der Produktentwicklung, der strategischen Planung oder für die Marketingstrategien eines Unternehmens.

Dabei spielt die Wahl der richtigen Erhebungsmethode eine entscheidende Rolle. Sie bestimmt, wie Daten über Märkte, Zielgruppen oder Wettbewerber gesammelt werden – und wie valide, zuverlässig und verwertbar diese Daten letztlich sind.

Arten von Erhebungsmethoden

Für die Wahl der richtigen Erhebungsmethode entscheidend ist, zu wissen, zwischen welchen Arten unterschieden wird.

Bei der Primärforschung werden Daten neu erhoben. Diese Erhebungsmethode wird auch Field-Research genannt. Typische Methoden sind:

  • Befragung: Diese ist eine der häufigsten Methoden und kann schriftlich, mündlich (CAPI), telefonisch (CATI) oder online (CAWI) erfolgen. Fragebögen können standardisiert (quantitativ) oder offen gestaltet sein (qualitativ).
  • Beobachtung: Hier wird das Verhalten von Personen gezielt beobachtet, beispielsweise in Geschäften oder bei Produkttests.
  • Experimente und Tests: Dabei wird das Verhalten von Konsumenten unter kontrollierten Bedingungen getestet, z.B. in Form von A/B-Tests oder Produkttests.
  • Panels: Eine gleichbleibende Gruppe, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig befragt wird. Diese Methode ist besonders ideal zur Analyse von Trends und Verhaltensänderungen.

Bei der Sekundärforschung wird auf bereits vorhandene Daten zurückgegriffen. Diese Erhebungsmethode wird auch Desk Research genannt. Typische Methoden sind:

  • Statistiken von Behörden (z. B. Statistisches Bundesamt)
  • Branchenberichte, Studien, Fachliteratur
  • Interne Daten (z. B. Verkaufszahlen, CRM-Daten)
  • Andere Datenbanken und Onlinequellen

Die Sekundärforschung ist durch das Zurückgreifen auf bereits vorhandene Daten kostengünstig und schnell, bietet aber nicht immer genau die Daten, die benötigt werden.

Weiter kann zwischen der quantitative vs. qualitative Erhebungsmethoden unterschieden werden. Dabei zielen quantitative Erhebungen auf messbare und statistisch auswertbare Daten ab, weshalb diese zur Beschreibung großer Zielgruppen ideal sind, und aussagekräftige, direkte Zahlen liefern. Qualitative Erhebungen geben tiefere Einblicke in Meinungen, Motive und Einstellungen der Befragten. Typische Methoden sind dabei Interviews oder Gruppendiskussionen, sogenannte Focus Groups.

Auswahl der passenden Erhebungsmethode

Die Auswahl der passenden Erhebungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das können das Ziel der Befragung, das festgesetzte Budget, der Zeitrahmen oder auch der entsprechende Datenbedarf sein. In der Praxis werden häufig mehrere Methoden kombiniert, was auch Mixed-Methods-Ansatz genannt wird. Das Anwenden des Mixed-Methods-Ansatzes dient vor allem dazu, ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten. Für Unternehmen und auch für Forschungseinrichtungen ist ein durchdachtes Studiendesign entscheidend für valide Ergebnisse.