Rohdaten

Was sind Rohdaten?
In der Marktforschung sind Rohdaten, auch als Raw Data bezeichnet, Daten, die unstrukturiert und unbearbeitet sind. Das heißt, dass Rohdaten die Daten sind, die erstmal ohne Analyse oder Transformation erfasst werden und damit „ursprünglichen“ Informationen darstellen. Sie werden also direkt aus der Quelle, wie etwa Umfragen, Datenbanken oder anderen Messmethoden, bezogen, bevor sie in eine verständliche Form gebracht oder interpretiert werden. Da Rohdaten in der Regel direkt aus einer einzigen Quelle kommen, sind diese anfällig für Fehler, die durch Ausreißer, falsche Eingaben oder fehlende Werte entstehen können. Diese müssen vor der Verwendung, nämlich der Analyse und der Interpretation, bereinigt werden.
Die häufigsten Arten von Rohdaten in der Marktforschung sind:
- Numerische Daten: Diese Daten werden in Form von Nummern und Zahlen gewonnen. Beispielsweise, wenn die Hektargröße des Betriebs offen abgefragt wird.
- Daten in Textform: Diese werden z.B. offen abgefragt, das heißt, die Antworten werden von den Befragten in ein Textfeld eingegeben.
- Kategorisierte Daten: Diese Daten werden durch vorgegebene Antwortmöglichkeiten bzw. Kategorien gewonnen. Das sind beispielsweise Alterskategorien wie „unter 20“, „20-29“, „30-39“ etc.
- Daten in Zeitreihen (Time-Series-Data): Diese Daten werden in regelmäßigen Abständen erhoben und dienen zum Abgleich.
Um verwertbare Aussagen und Einblicke aus den gesammelten (Roh)Daten für Institutionen oder Unternehmen gewinnen zu können, müssen diese zunächst aufgewertet werden. Aufwerten heißt in diesem Fall, dass die Daten bereinigt, gefiltert oder kategorisiert werden. Danach können die bereinigten Daten analysiert und Zusammenhänge erfasst werden.
Die interpretierten Ergebnisse helfen dabei Einblicke in die Zielgruppe zu gewinnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Handlungsempfehlungen auszusprechen und entsprechende Methoden und Strategien zu implementieren.

Rohdaten – Vorteile und Nachteile
Rohdaten sind Daten, die noch völlig unverarbeitet sind. Das hat Vor- und Nachteile, die es je nach Verwendungszweck zu beachtet gilt. Zunächst sind Rohdaten unverfälscht und innerhalb des Datensatzes vollständig. Das heißt, dass alle Informationen enthalten sind und es keinen Verlust aufgrund von Weiterverarbeitung gibt. Dadurch lassen sich die Daten flexibel und je nach Forschungsziel auswerten. Die Rohdaten bilden also die Grundlage für weitere Datenverarbeitungen und Analysen.
Das Rohdaten in Ihrer Gänze vorliegen, kann auch nachteilig sein, da durch die Masse an Daten der Datensatz schnell unübersichtlich und zu komplex wird. Nicht alle Informationen, die vorliegen, sind auch für das individuelle Forschungsziel relevant und korrekt. Durch Ausreißer oder fehlerhafte Werte können Analysen verfälscht werden, es muss daher vor der Interpretation von Daten immer eine Bereinigung des Datensatzes erfolgen, was je nach Qualität des Rohdatensatzes zeitlich aufwendig sein kann.
Rohdaten sind der Schlüssel zu effektiver Marktforschung, es ist daher umso wichtiger, dass diese auch den qualitativen Anforderungen genügen. Das ist dann der Fall, wenn in der Pre-Feldphase sorgfältig gearbeitet worden ist und mögliche Fehlerquellen, die im Rahmen der Datenerhebung hätten auftreten können, möglichst minimiert worden sind.
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